Review: 90210 - SHARK ATTACK IN BEVERLY HILLS & GEFESSELT- LIEBE.EHRE.GEHORSAM. – Im Fahrwasser von “Sharknado” und “Fifty Shades of Grey”




Fakten:
90210 – Shark Attack in Beverly Hills
USA. 2014.
Regie: David DeCoteau. Buch: Charlie Meadows. Mit: Donna Wilkes, Jeffrey Decker, Braden Bacha, Jud Birza, Stephanie Shemanski, Nikki BreAnne Wells, u.a. Länge: 72 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Bei einem Schulausflug bleiben die Schüler mit einer Milf-Lehrerin in einem Haus und geben sich dem hin, was amerikanische Schüler anderswo anscheinend alles so treiben. Irgendwann wird aber deutlich, dass einer der Schüler verflucht ist und sich einen Hai-Kopf wachsen lassen kann.
Ohne Scheiß. 




Meinung:
Hai-Trash-Filme gibt es heutzutage in Hülle und Fülle und dennoch ist es hin und wieder überraschend, was für Kram den Weg in die deutschen DVD-Regale (bzw. in diesem Fall Grabbeltische) findet. Und natürlich finden sich auch bei „90210: Shark Attack in Beverly Hills“ die üblichen Trash-Billigfilm-Baustellen. Legendär schlechte Animationen, grotesk überzogene Kleinigkeiten, null Gespür für Timing, Bild, Ton, Humor oder Charakterentwicklung (was kein Fremdwort ist, auch wenn manche Filmemacher das wohl gerne so hätten). Von den Darstellern und ihren abgefahren nervigen Figuren muss man gar nicht erst anfangen. Aber abgesehen davon wie dumm, schlecht und kräftezehrend die Gaudi hier mit all den kleinen und riesigen Fehlern ist, lässt der Film dann doch relativ kalt. Zumindest solange, bis die titelgebenden Hai-Angriffe kommen. Die sind nämlich, das muss man dem Werk lassen, vollends überraschend. Aus dem ganz einfachen Grund, dass in diesem Film nicht eine Szene am Meer spielt und die ersten 45 von 70 Minuten kein Hai zu sehen ist. Nun mag man argumentiere, dass das in „Der weiße Hai“ von Steven Spielberg auch nicht viel anders gewesen sei, aber da war wenigstens das Wasser omnipräsent! Hier nicht. Hier ist man nicht am Wasser. Die Haie werden aber auch nicht „Sharknado“-mäßig auf das Land geschossen. Stattdessen ist es eine Art Inside-Job. Das ist natürlich so bescheuert, dass man nicht wissen möchte, was für Substanzen während der Stoffentwicklung geraucht wurden, aber irgendwie schafft der Film es, Sympathien zu wecken. Und sei es nur Mitleid. Denn hin und wieder blitzen kleinste Ideen auf, die so etwas wie Substanz haben. Ideen, die durch ihre grottige Ausführung zwar zunichte gemacht werden, trotzdem aber Ideen bleiben. Und das kann ja nichts Schlechtes sein. Wer also wirklich zu viel Zeit hat und einen wirklich sehr schlechten Film sehen möchte, der einen auf den letzten Metern irgendwie zum Lachen bringt, der darf zugreifen.


2,5 von 10 Hai-Köpfen


von Smooli


Fakten:
Gefesselt – Liebe. Ehre. Gehorsam (Deadly Virtues: Love. Honour. Obey.)
UK, NL. 2014. Regie: Ate de Jong. Buch: Mark Rogers. Mit: Edward Akrout, Matt Barber, Megan Maczko, Helen Bradbury u.a. Länge: 87 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren. Ab 3. September 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Das Ehepaar Tom und Alison hat gerade Sex, als Aaron in ihr Haus einbricht und die beiden attackiert. Alison kommt wieder zu sich, gefesselt und mit den Armen an die Küchendecke geknüpft. Tom wurde von Aaron im Bad gefesselt. Aaron beginnt ein langsames, aber fieses und immer gewalttätigeres Spiel mit den beiden. Im Lauf der Zeit wird deutlich, dass auch Alison und Tom dunkle Geheimnisse bewahren.




Meinung:
"Freunde des Home Invasion Films konnten sich über Nachschub in den letzten Jahren kaum beschweren, um „Gefesselt – Liebe.Ehre.Gehorsam“ sollten sie jedoch einen ganz großen Bogen machen. Da funktioniert schon von Anfang an gar nichts. Während z.B. ein „Home Sweet Home“ sich viel Zeit ließ und dadurch ein unbequemes Bedrohungsszenario aufbaute, poltert hier der ungebetene Gast nach wenigen Sekunden in das Schlafzimmer des gerade zärtlich den Beischlaf vollziehenden Pärchens und das Elend nimmt seinen Lauf. Sie hängt bald mächtig in den Seilen, er geht in die Wanne und der lachhafte Psychopath droht auch noch an, sich das ganze Wochenende dort einnisten zu wollen. Na toll, selten hat man sich mehr auf einen Montag gefreut. Nicht etwa, weil die nun praktizierten Demütigungen und Qualen so intensiv wären, sie sind einem einfach scheißegal. Den Peiniger kann man kaum ernst nehmen, sein dusseliges „Motiv“ oder wie man das nennen kann erst recht nicht, aber der Oberhammer kommt ja noch. Der Film arbeitet auf eine Pointe hin, die dem Fass den Boden ausschlägt.


Wer „I Spit on your Grave“ oder jeden anderen Rape & Revenge Film frauenfeindlich oder moralisch bedenklich findet, der sollte sich mal den hier angucken. Diese Filme erfüllen halt ein erprobtes Muster, gestehen den Frauen zumindest am Ende Stärke und Selbstbewusstsein zu, was sich dieser Unfall rausnimmt geht auf keine Kuhhaut. Frauen sind so hilflos, dumm und bekommen alleine nichts auf die Kette, die müssen manchmal ein Wochenende zu ihrem Glück drangsaliert werden. Mensch, da war der alte Dildo-Schlecker und Schlüpfer-Schnüffler doch eigentlich ganz nett, ein kostenloser Paartherapeut…und er hat sogar Frühstück gemacht. Ob er wohl seine Nummer dagelassen hat…? Mal gucken, wem der nette Herr als nächstes hilft. Man fasst es einfach nicht…


1,5 von 10 abgeschnittenen Fingern


von JackoXL

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