Review: LOVE ME LIKE YOU DO – Ein typischer Frauenfilm?


Fakten:
Love Me Like You Do (Jackie & Ryan)
US. 2014. Regie & Buch: Ami Canaan Mann. Mit: Katherine Heigl, Ben Barnes, Clea DuVall, Sheryl Lee, Emily Alyn Lind, Ryan Bingham u.a. Länge: 91 Minuten. FSK: Freigegeben ab 6 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Jackie Laurel und Ryan Brenner kämpfen beide mit Problemen. Während die ehemalige Country-Sängerin und alleinerziehende Mutter für das Sorgerecht ihrer Tochter kämpft, bereist Ryan als Vagabund und Straßenmusiker das Land. Bei einem Autounfall lernen sich die beiden kennen und bald entwickelt sich aus der zufälligen Bekanntschaft eine vorsichtige Beziehung.




Meinung:
In bester Nicholas Sparks Manier tönt es auf dem Cover des Films. Im Zusammenspiel mit den sich küssenden Protagonisten sichert dieses Zitat wohl den finanziellen Erfolg des Films. Unweigerlich assoziiert man damit eine seichte Liebeschnulze, die mit Klischees vollgestopft den nennen wir es naiven Zuschauer zum Weinen und Schmachten bringen will. Ironischerweise hat „Love Me Like You Do“ damit jedoch nicht so viel zu tun und auch den Vergleich mit Sparks hat er nicht verdient, im positiven Sinne. Denn abseits einiger grober Schnitzer, verteidigt der Film den klassischen Liebesfilm doch recht tapfer.


Gemeinsames Musizieren!
Wer natürlich bereits im Vorfeld genervt abwinkt und sich auf „Love Me Like You Do“ gar nicht erst einlassen will, der findet selbstverständlich ausreichend Kritikpunkte. Dass beginnt bei der immer wieder unglaubwürdigen Handlung, reicht über die klischeehaft ausgearbeiteten Figuren und spiegelt sich letztlich vor allem in vorhersehbaren Allüren und schwülstigen Sprüchen wider. Klar fragt man sich, warum der obdachlose Musiker Ryan (Ben Barnes) ein begehrenswertes Sexobjekt ist, obwohl er durch seinen Lebensstil eigentlich zu Ungepflegtheit und Co. Gezwungen wird. Davon abgesehen macht der Film jedoch auch vieles richtig respektive besser als die vermeintlich identischen Liebesfilme á la Nicholas Sparks. Denn gerade gegen Ende wirft „Love Me Like You Do“ nicht jedwedes logische Verhalten über Bord um noch mehr auf die Tränendrüse zu drücken, sondern erkennt eine gewisse Ernsthaftigkeit im Leben der Protagonisten und lässt beide lieber ihre persönlichen Probleme thematisieren als Hand in Hand dem Sonnenuntergang entgegen zu schreiten. An dieser Stelle lassen die Figuren eine gewisse Tiefe erahnen und da schmälert auch das übertriebene Happy End die angedeutete Dramatik nur wenig. Für Genrefans wohl definitiv eine Empfehlung und auch hartgesottene Männer sollten vor keiner allzu großen Überwindung stehen, wenn sich die Freundin diesen Film ansehen will.


Ist „Love Me Like You Do“ letztlich doch ein typischer Frauenfilm? Vermutlich, doch ändert das zumindest nichts an dem Umstand, dass er vieles besser macht wie seine Kollegen. Für den etwas erfahreneren Zuschauer ist das natürlich trotzdem vollgestopft mit den typischen Klischees und Stereotypen, dadurch enorm vorhersehbar und stellenweise auch viel zu kitschig. Zumindest im Erfassen und Ausloten von Gefühlswelten hält sich der Film jedoch angenehm zurück und so bewahrt er sich vor allem gegen Ende eine gewisse Bodenständigkeit, die ihn deutlich erträglicher und sympathischer als die typische Liebesgeschichte der Marke Sparks macht.


5 von 10 flüchtige Küsse 

1 Kommentar:

  1. Katherine Heigl kann man sich ruhig anschauen, trotz des typischen Frauenfilm Klischees.

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