Review: A WORLD BEYOND – Die Zukunft wartet auf Dich




Fakten:
A World Beyond (Tomorrowland)
USA. 2015.
Regie: Brad Bird. Buch: Damon Lindelof, Brad Bird. Mit: Britt Robertson, George Clooney, Hugh Laurie, Raffey Cassidy, Kathryn Hahn, Tim McGraw, Keegan Michael, Thomas Robinson, Pierce Gagnon u.a Länge: 130 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 8. Oktober auf DVD, Blu-ray und Blu-ray 3D erhältlich.


Story:
Angespornt von wissenschaftlicher Neugier begibt sich der aufgeweckte Teenager Casey auf eine gefahrvolle Missio
n, zu der sie das Schicksal mit Frank zusammengeführt hat. Gemeinsam mit dem resignierten Wissenschaftler, dessen einstige Tage als Wunderkind schon lange zurückliegen, macht sie sich auf, die Geheimnisse einer mysteriösen, besseren Welt jenseits unserer normalen Vorstellungskraft zu entdecken. Die Herausforderungen, die die beiden dort erwarten, wird unsere Welt – und sie selbst – verändern. Für immer.




Meinung:
Brad Bird. Das ist ein Name, den man bisher wohl am ehesten mit Schwärmen, Schwelgen und Staunen assoziierte. Ob „Der Gigant aus dem All“, „Die Unglaublichen“, „Ratatouille“ oder „Mission: Impossible – Phantom Protokoll“ - Wenn Brad Bird eine Sache beherrscht hat, dann die symbiotische Verknüpfung von Schauwerten und Herzlichkeit. Und auch in „A World Beyond“ steckt ein so wundervoll nostalgischer, mit popkulturellen Verweisen gespickter Film, der überdies vor allem mal wieder Brad Birds unbändige Liebe zum Science-Fiction-Kino der 1950er Jahre widerspiegelt. In seinen besten Momenten ist auch „A World Beyond“ ein wirklich herrlich-retrospektives Abenteuer durch die kahle Gegenwart und die von silberverchromten Wolkenkratzern bestimmte Parallelwelt (eine utopische Zukunftsvision). Naivität korrespondiert da in flotter Taktung mit reichlich Kreativität und Britt Robertson (die zusammen mit George Clooney für die duale Narration verantwortlich ist) liefert als agile Heldin wider Willen eine durchaus sympathische Darbietung ab. Allerdings kommt „A World Beyond“ (da merkt man auch, dass das ganze Projekt hier doch immer noch dem kapitalistischen Disney-Banner unterliegt) nicht ohne die konservativen Wertevorstellungen des Medienkonzerns aus, um dann zum widersprüchlichen Ende hin sogar noch eine ordentlich ideologische Schlagseite zu offenbaren. Schade, denn eigentlich hat „A World Beyond“ Leidenschaft genug, um durchweg das charakteristische Schwärmen, Schwelgen und Staunen zu evozieren, leider aber verbaut er sich seine nostalgierte Seele auf Dauer etwas zu deutlich.


5 von 10 umfunktionierte Eifeltürme


von souli




Meinung:
„A World Beyond“ ist einer der großen finanziellen Flops dieses noch nicht beendeten Kinojahres. Das steht schon jetzt gewissermaßen fest und es hat doch ein wenig überrascht, obwohl es im gleichen Moment an eine ähnliche Situation erinnerte. Vor ein paar Jahren versuchte Pixar-Regisseur Andrew Stanton sich an einer Disney-Realverfilmung. „John Carter“ wurde zu einem massiven Flop (um die 200 Millionen Dollar Verlust!). Brad Bird, der für Pixar mehrmals tätig wurde, scheint also dem Pfad von Stanton zu folgen - und das ist schade. Denn „A World Beyond“ ist keine Katastrophe, wie das Einspielergebnis wohl vermuten lassen würde. Der Film ist nicht einmal sonderlich schlecht, aber eben auch nicht wirklich gut. Das Überraschende an den fehlenden Publikumsschlangen vor dem Ticketschalter ist doch, dass dieser Film mit seiner Optik warb und dieses Versprechen von vorne bis hinten halten konnte. Das Aussehen des Films, die Effekte und die technische Seite des Werkes ist schlichtweg formidabel. Bildschön, detailliert, aufregend in Szene gegossen. Und auch ist Brad Bird (der zusammen mit „Lost“-Schöpfer Damien Lindelof das Drehbuch verfasste) hier eine inszenatorisch zufriedenstellende, teils erfreuende Regiearbeit gelungen. Der Mann hatte Spaß an seiner Arbeit und auch Spaß daran, einen Film auf die Beine stellen zu können, der Retro mit futuristischem Look gekonnt vereint und so mittels vieler Einflüsse etwas Neues erschafft. Die wahrlich (teils riesigen) Defizite weisen sich dabei bei der Erzählung der Geschichte auf. Nach sage und schreibe vierzig Minuten kommt der Film erst einmal auf den Punkt und gibt eine klare Richtung vor. Davor dümpelt die Gaudi so vor sich hin. Das größte Problem des Filmes ist jedoch seine offensichtliche Mutlosigkeit in der Bearbeitung der Materie. Hier böten sich viele interessante Ansätze; behandelt werden davon so gut wie keine. Und so bleibt der Film eine etwas hüftsteife aber richtig hübsche Angelegenheit, die enttäuscht, der man aber irgendwie gar nicht richtig böse sein kann.


5 von 10 Baseballschlägermassagen


von Smooli

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen