Review: THE HOOLIGAN FACTORY – HELDEN OHNE HIRN UND TADEL – Eine Parodie, genau auf der weißen Linie



Fakten:
The Hooligan Factory – Helden ohne Hirn und Tadel (The Hooligan Factory)
UK. 2014. Regie: Nick Nevern. Buch: Jason Maza, Nick Nevern. Mit: Jason Maza, Nick Nevern, Tom Burke, Ray Fearon, Steven O’Donnell, Leo Gregory, Keith-Lee Castle, Josef Altin, Morgan Watkins, Ronnie Fox, Craig Fairbass, Lorraine Stanley, Juliet Oldfield, Danny Dyer, Tamer Hassan u.a. Länge: 94 Minuten.
FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 12. August 2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Was will Danny im Leben erreichen? Ganz klar: er will ein waschechter Hooligan werden. Zum Glück kann er die Freundschaft von Hooligan-Boss Dex für sich gewinnen. Der führt den noch unerfahrenen Danny in die Welt von Gewalt, Fußball und Bier ein. Doch ganz so einfach ist es dann auch nicht, ein waschechter Hooligan zu werden.





Meinung:
Mit „The Firm“, „The Football Factory“, „Rise of the Footsoldier“, “Hooligan” oder “Cass” ist das thematische Gesamtwerk von Filmen rund um Hooligans in den letzten Jahren massiv angewachsen. Selbstredend stammen diese Filme aus dem Land des Fußballs: England. Dort haben solche Art von Filmen mittlerweile schon so etwas wie eine Tradition, während es bis jetzt keines der oben genannten Werke offiziell auf eine deutsche Kinoleinwand schaffte. Wie der Filmzirkus nun mal so spielt, war es nur eine Frage der Zeit, bis dieses britisch geprägte Sub-Genre seine filmische Parodie erhält. Mit „The Hooligan Factory“ ist diese nun da und – wie passend – auch diese hat es nicht in unsere Lichtspielhäuser geschafft. Dabei ist der Film von Nick Nevern – im Gegensatz zu anderen Filmparodien der letzten Jahre – keine Vollkatastrophe und bekommt es sogar hin, die atmosphärische Ausrichtung seiner Vorbilder zu plagiieren.


Der Herr in rot ist Dex und der sieht gerne mal rot
„The Hooligan Factory“ ist eines dieser Werke, die das Herz am rechten Fleck haben. Dass die Macher hier mit Leidenschaft und Überzeugung am Werk waren, ist in jeder Einstellung spür- und sehbar. Nick Nevern, der nicht nur Regie führt, sondern auch Hooligan-Chef Dex spielt und dazu mit Co-Star Jason Maza das Script verfasste, hat einen Film inszeniert, der zwar nur dann wirklich funktioniert, wenn man die bekannten Hooligan-Filme der letzten Jahre gesehen hat, füllt er „The Hooligan Factory“ mit einer ganzen Masse von Szenen, die rigoros die Regularien und Gebräuche dieser Filme karikieren, entweder in dem sie diese überspitzen, oder ihrer eigenen Lächerlichkeit preis geben. Das klingt jetzt alles gut und schön, doch leider fehlt „The Hooligan Factory“ dass, was eine gute Parodie am dringendsten benötigt: die ganz großen Lacher. Nevern gelingt es nicht, bzw. viel zu selten, das Zwerchfell erfolgreich mit big laughs zu beschießen. Der Humor der hier dargereicht wird, ruht sich leider Gottes zu sehr auf Anfangs eingeführte Maschen und Charakterisierungen aus. Er entwickelt sich nicht. Recht bald kann einem „The Hooligan Factory“ nichts mehr servieren, was man nicht schon vor wenigen Minuten vorgesetzt bekam.


„The Hooligan Factory“ befindet sich direkt auf der weißen Linie zwischen sehens- und vergessenswert. Trotz aller Sympathie und größeren wie kleineren Stärken fehlt ihm dann doch der komödiantische Druck nach vorn. Wer sich allerdings mit den hier parodierten Werken auskennt, darf gerne einen Blick riskieren und wird gewiss den einen oder anderen Cameo sowie diverse Anspielungen und Randnotizen ans moderne, britische Kino erkennen.


5 von 10 Stanleys

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