Review: MANIAC - Ein Raubtier auf Beutezug

                                                                             
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Fakten:
Maniac
USA, 1980. Regie: William Lustig. Buch: C.A. Rosenberg, Joe Spinell. Mit: Joe Spinell, Caroline Munro, Abigail Clayton, Kelly Piper, Rita Montone, Tom Savini, Hyla Marrow, Lames L. Brewster, Linda Lee Walter u.a. Länge: 85 Minuten. FSK: keine Freigabe. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Frank ist wahnsinnig. Er tötet und skalpiert junge Frauen, schmückt mit deren Haupthaar die Schaufensterpuppen in seiner Wohnung, hervorgerufen durch das gestörte Verhältnis zu seiner verstorbenen Mutter. Als er Fotografin Anna kennen lernt, scheint er erstmals eine Beziehung zu einer Frau aufzubauen. Doch das Böse in ihm kann nicht lange die Füße stillhalten.



                                                                  

Meinung:

"Aber ich werde niemals zulassen, dass sie dich mir wegnehmen werden. Du bist alles, alles für mich. Ich bin so unsagbar glücklich."


Dem Friseur ist nichts zu schwör
Wer wäre das nicht, Frank ist schon ein Glückspilz. Ne, Spaß bei Seite, denn der hat in diesen knapp 1 1/2 Stunden auch nicht viel zu suchen: William Lustig's "Maniac" ist ein brachialer Terrorfilm, zeigt ein schwer geisteskrankes Raubtier in seinen urbanen Jagdgründen, das unbarmherzig seine Beute hetzt und zerlegt. Bis heute in Deutschland beschlagnahmt und vor kurzem neu verfilmt (äußerst gelungen) hat sich dieses Werk aus der Jugendzeit des US-Slashers ein gewisses Kultpotenzial erarbeitet, was beschlagnahmte Filme recht leicht schaffen, aufgrund ihres Stigmas. Doch "Maniac" bietet mehr als nur den Lockstoff des "Verbots".


"Darf ich ihre Haare haben?"
Natürlich hat Lustig's Low-Budget-Slasher formale Mängel, die lassen sich kaum wegdiskutieren. Die Handlung ist recht simpel und auf die wesentlichen Dinge des Genres reduziert, die Nebendarsteller und Dialoge eher amateurhaft. Was der Film auffährt, und das nicht zu knapp, ist eine knüppelharte, einnehmende, ultra-befremdliche Atmosphäre. Der schauerliche-beklemmende Score und die überdurchschnittlich gute Kameraarbeit, bei der Ähnlichkeiten zum italienischen Giallo-Kino deutlich zu sehen sind, können heute noch voll mitnehmen. Die lange U-Bahn Sequenz ist hervorragend und von der Stimmung kaum besser umzusetzen: Zwei dicke Pluspunkte haben zudem einen Namen: Effekt-Guru Tom Savini, auch in einer kleinen Rolle zu sehen, der mal wieder die Sau nicht nur rauslässt, sondern mit aller Wucht zur Schlachtbank führt (mit die größte Schweinerei erlebt er am eigenen Leib) und Joe Spinell Hauptdarsteller, Ideengeber und Co-Autor. Der Wahnsinn tropft seiner verzerrten Fratze aus jeder Pore, ein abscheuliches Monster.
 

"Maniac" war sicherlich seiner Zeit schon nicht fehlerfrei und ist es somit heute erst recht nicht, steht von der handwerklichen Finesse natürlich hinter dem (in diesem Punkt fast perfekten) Remake in der zweiten Reihe, strahlt aber eine unglaubliche Bedrohung aus und ist konsequent bis ins Letzte, was in einem Finale gipfelt, dass vom Remake Duo Aja/Khalfoun fast identisch übernommen wurde. Ein rohes, dreckiges Miststück, beinhart und verstörend.

7 von 10 Radikal-Frisuren

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