Review: GESTÄNDNISSE - CONFESSIONS - Die Milch macht's

                                                                             

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Fakten:
Geständnisse - Confessions (Kokuhaku)
JP, 2010. Regie & Buch: Tetsuya Nakashima. Mit: Takako Matsu, Masaki Okada, Yukito Nishii, Kaoru Fujiwara, Yoshino Kimura, Ai Hashimoto, Hirofumi Arai, Makiya Yamaguchi, Ikuyo Kuroda, Mana Ashida u.a. Länge: 103 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Am Ende des Schuljahres tritt Lehrerin Yuko vor ihre 7. Klasse und erzählt eine unglaubliche Geschichte: Die vom Tod ihrer kleinen Tochter. Zwei Schüler der Klasse sollen sie umgebracht haben, sie kennt die Täter sogar und offenbart ihre Identität. Doch da 13jährige nicht strafrechtlich zu belangen sind, hat sie sich eine eigene Art der Bestrafung erdacht.



 

                                                                            

Meinung:
Stilistisch unglaublich ausgereift, in kalten wie ästhetischen Bildern, schildert Regisseur & Autor Tetsuya Nakashima eine ausgeklügelte Rachestory. Das Kunststück liegt in der geschickten Erzähltaktik, die nur teilweise linear abläuft und dem Zuschauer die Charakter und deren Hintergründe wie Motivationen erst scheibchenweise über die gesamte Laufzeit verteilt gänzlich offenbart.


Yuko greift zu extremen Erziehungsmethoden
"Geständnisse" erreicht schon früh einen Punkt, der bei einem Film eigentlich schon als finales Highlight dienen könnte. Sobal Lehrerin Yuko ihre Geschichte erzählt und ihren Racheplan aufgedeckt hat, stellte sich mir zunächst die Frage, was der Film mir den nun noch erzählen will. Doch das alles ist ja erst der Anfang, von nun an sind die Ereignisse stehts unvorhersehbar und je tiefer wir in die Geschichte und ihre Figuren eintauchen dürfen, desto mehr schonungslose Erkenntnisse und extreme Abgründe öffnen sich. Jedes weiter Geständnis gibt dem Plot mehr Substanz, macht ihn tragischer, trauriger und grausamer, um am Ende eine nahezu perfekt durchstrukturierte Vergeltung stehen zu lassen, die den anfänglich präsentierten Plan fast harmlos wirken lässt, obwohl das kaum möglich scheint.


Auf dem Weg zum nächsten Geständnis
Zwischendurch auftauchende Fragezeichen werden nach und nach beantwortet, narrativ ist "Geständnisse" schlicht hervorragend, was sich insgesamt auch über die Inszenierung sagen lässt. Starke Darsteller, ein wunderbar abgestimmter, passender Score und großartige Bilder, hier stimmt praktisch alles. Als Kritik ließe sich lediglich der Punkt anführen, dass es der Geschichte, wenn sie dann im hinterhältigen Finale endgültig ihren Höhepunkt findet, schon etwas an Glaubwürdigkeit fehlt. So nahtlos durchkonstruiert und nicht an irgendwelchen Details scheiternd kann ein Plan einfach nicht aufgehen, zumindest wäre das äußerst unwahrscheinlich.


Aber letztendlich ist das relativ egal, denn seine Wirkung erziehlt "Geständnisse" spielend. Ein überraschender, kühler und dennoch emotionaler Film, der nicht nur für Fans von Asia-Kino eine glasklare Empfehlung ist.

8 von 10 Milchtüten

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