Review: DEAD SNOW - Nazis aus dem Eis

https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgzer4Z_NoOioruULVy1HC2lfE8DTAvDpjzCk_0Tupo8qDLRDMyrGzPwvXGeaB6aMrlnxzowxwXtj0aqItY4UoemgOyuBS7DRwmlBQDZHVUK_GZgst7Ta3O88-WOIhLwtMQEkeXXry_8Tw/s1600/Dead+Snow.jpg
                                                               
Fakten:
Dead Snow (Dod Sno)
Norwegen, 2009. Regie: Tommy Wirkola. Buch: Tommy Wirkola, Stig Frode Henriksen. Mit: Vegar Hoel, Stig Frode Henriksen, Charlotte Frogner, Lasse Valdal, Evy Kasseth Rosten, Jeppe Laursen u.a. Länge: 87 Minuten. FSK: ab 18 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
8 Medizinstudenten machen einen Wochenend-Tripp in die verschneiten Berge Norwegens. In ihrer Hütte treffen sie auf einen merkwürdigen Mann, der ihnen erzählt, dass die Gegend seit den Greultaten von SS-Soldaten während des 2. Weltkriegs verflucht ist. Natürlich nehmen sie ihn nicht ernst, doch bald stehen die untoten Nazischergen vor ihrer Tür.
                                   


Meinung:
Mit seinem Überraschungserfolg hat sich Tommy Wirkola für größere Projekte empfohlen, demnächst startet ja bei uns "Hänsel & Gretel: Hexenjäger". Mit diesem blutigen Horrortrash zeigt er eindeutig ein gewisses Inszenierungstalent und seine Vorliebe für den Splatterfilm, auch wenn ihm nicht viel, oder besser überhaupt nichts, Neues einfällt.  


Après Ski der NPD.
Gerade die erste Hälfte läuft nach ganz gewöhnlichem Muster ab. Das ist in so einem Genrefilm zwar kein Beinbruch, da Wirkola daraus auch keinen Hehl macht, z.B. in dem er eine seiner Figuren ganz unverblümt aussprechen lässt, dass eine Gruppe junger Leute ohne Handynetz in einer einsamen Hütte wie aus einem Horrorfilm zu stammen scheint und dabei auch einige der indirekten Vorbilder namentlich nennt (der Kerl trägt auch noch ein "Braindead" T-Shirt), dennoch ist es etwas schleppend und eine ganze Weile lang riecht es nach muffigem 08/15. Die Story und speziell deren Aufbau ist beileibe nicht der Rede wert, darin liegt eindeutig nicht die Stärke von "Dead Snow".


Abwarten ist für den Genrefan angesagt, denn das lohnt sich durchaus. Sobald sich das untote Nazi-Pack so richtig aus dem Schnee gräbt, wird der auch fix blutrot getränkt und Wirkola zeigt, auf was es ihm in erster Linie ankommt: Absurd ausufernden Splatter mit bösem Humor. Das Tempo steigt zügig und nun erinnert sein Werk tatsächlich etwas an die vorher erwähnten Klassiker. Da darf natürlich auch die Kettensäge nicht fehlen. Vielleicht ist es auch reiner Zufall, aber auch Robert Rodriguez scheint den Film gesehen und gemocht zu haben. Eine Szene erinnert erstaunlich an den ein Jahr später erschienenen "Machete". Zwar ist "Dead Snow" auch nun nicht einfallsreich, aber er macht Spaß. Es ist rasant, ekelhaft und gemein, jedoch stets auf die humorvolle Art, die sich nicht als bösartig bezeichen lässt. Die Effekte sind sehr ordentlich und wer mit gut gemachtem Splatter seinen Spaß haben kann, liegt hier sicher nicht verkehrt. Ohne den mauen Beginn wäre da noch einiges mehr drin gewesen. So aber hintenraus sehr versöhnlich.

6,5 von 10 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen