Specials: 2013 - Ein Rückblick auf "die Zukunft des Kinos"




Eigentlich haben wir nur unseren Schutzbunker für den baldigen Weltuntergang ausgeräumt und haben dabei unseren alten Flux-Kompensator wiedergefunden. Damit sind wir ein bisschen durch die Zukunft gereist und sagen euch zum einen, dass die Welt dieses Jahr nicht untergehen wird. Zum anderen verraten wir euch, was sich im Film- aber auch im TV-Bereich im Jahre 2013 so alles tun wird. Wir wünschen viel Spaß mit unserem Jahresrückblick 2013.


JANUAR
Überraschung: Til Schweigers „Kokowäh 2“ (oder so ähnlich) wird vorm offiziellen Kinostart der Presse gezeigt. Kommentar eines Kritikers: „Also manchmal hasse ich den Job wirklich.“
RTL strahlt sein Dschungelcamp nun auch in HD aus. „Der Zuschauer ist nun hautnah dabei. Er kann förmlich  die Krokodilhoden schmecken, die unser verzweifeltes Versuchsopfer, äh, unser Star, bei einer Prüfung essen muss“, so die RTL-Chefin Schäferkordt . Die Highlights der Show sollen sogar auf 3D-Blu-ray erscheinen.

FEBRUAR
„Top Gun“ startet erneut in den Kinos, diesmal in 3D. Der Erfolg ist ordentlich. So ordentlich, das James Cameron, der Godfather of 3D, seine allerersten Filme, die er im Alter zwischen 8 und 11 mit einer 8mm-Kamera drehte ebenfalls dreidimensional aufgepeppt in die Kinos bringt. Doch weder „Breakfast with Uncle Bill“ noch „Holiday with Mum and Dad“ sind sonderlich erfolgreich. Cameron ist dennoch von den Filmen überzeugt. „8mm Filme in aufregender 3D-Optik sind die Zukunft des Kinos“ sagt er einem Magazin.

Wegen des enormen Erfolgs von scripted reality im TV wird das Format nun auch ins Kino übertragen. RTL beginnt mit der Produktion von „Mitten im Leben: Bottrop“. Die gespielte Doku soll 2014 in die Kinos kommen. Der Sender prahlt derweil damit, dass sie eine neue Art der Dokumentation erfunden haben und damit die Zukunft des Kinos einläuten werden. „Eine Frechheit“, pöbelt Michael Moore, „ich habe schon vor Jahren scripted reality in Dokus salonfähig und erfolgreich gemacht“. Recht hat er.

MÄRZ
„G.I. Joe 2“ wird erneut verschoben. Nach Testvorführungen gaben die weiblichen Probanden zu Protokoll, dass sie sich Channing Tatum so wünschen wie in „Magic Mike“. Regisseur John Chu muss 2013 also noch ein paar Stripszenen herstellen. Die Nachdrehs sollen knapp 20 Millionen Dollar kosten. Eine Million für den Dreh und 19 für Bruce Willis, damit er nicht darauf besteht sich auch auszuziehen.

Reduktion im Genre ist angesagt. Nach dem internationalen Erfolg von „The Raid“ kommen jetzt immer mehr Filme mit ähnlich gelagerter Story heraus. Aber „The Raid“ ist nicht der  einzige ausländische Hit, von dem Hollywood kopiert. „The Artist“ und „Ziemlich beste Freunde“ werden auch genutzt um neue Filme zu erschaffen. Len Wiseman, der sein „The Mummy“-Reboot aus Eis gelegt hat, plant einen Actionfilm über ein behindertes Sondereinsatzkommando, dass sich in einem Hochhaus gegen eine Übermacht von bewaffneten Stummfilmstars erwehren muss. Das größte Problem der Helden, die allesamt im Rollstuhl sitzen, sind aber nicht die Gangster, sondern dass diese die Aufzüge abgestellt haben. Len Wiseman dazu: „Dieser Film wird ein Konzentrat aus allem, was im letzten Jahr erfolgreich war. Das wird die Zukunft des Kinos.“

APRIL
„Jobs“, das Biopic über Steve Jobs ist fertig und startet weltweit in den Kinos. Der von Apple produzierte Film soll pünktlich zum Weihnachtsgeschäft auf DVD und Blu-ray erscheinen. Zu Ostern erscheint der Film dann auch in der 4G-Version, mit Vollbild, Untertitel und Kapitelanwahl. Es wird gemunkelt, dass die später veröffentlicht werdende 5G-Variante soll angeblich sogar Extras und eine Pause-Funktion erhalten.

Nun also doch! Ridley Scott hat einen Extended Director’s Cut von „Prometheus“ angefertigt. Scott dazu: „Mir war schon immer klar, das in ‘Prometheus‘ die Frage beantwortet wird ob Rick Deckard aus ‘Blade Runner‘ ein Replikant ist oder nicht. Außerdem brauch ich Geld für die Renovierung meines Ferienhauses.“

MAI
Die Suche nach dem Schurken für das „The Amazing Spider-Man“-Sequel wird beendet. Es wird kein Vampir, sondern Doctor Octopus werden. Gespielt wird er, wie in „Spider-Man 2“, von Alfred Molina. Genauer gesagt, haben die Macher einfach Molinas Szenen genommen und sie in den neuen Film rund um Peter Parker eingefügt. Natürlich werden die Szenen in 3D konvertiert. Die Produzente dazu: „Octopus war einfach so beliebt bei den Fans, dass wir ihn genauso wiederbringen wollten, wie sie ihn schätzen. Wir machen Altes wieder neu. Das ist die Zukunft des Kinos!“ George Lucas ist von dieser Technik sehr angetan. Zu seinem Bedauern leiht ihm Disney aber nicht seine alten Masterbänder von „Star Wars“. 

„Hangover 3“ ist der erwartete Komödien-Hit des Jahres. Regisseur Todd Phillips ist vor allem sehr stolz darauf, dass Teil 3 keine bloße Reproduktion ist. Während in „Hangover“ ein paar Freunde nach einer durchzechten ihren verschwunden Kumpel suchen, in Teil 2 dieselben Typen nach einer durchzechten Nacht ihren verschwundenen Kumpel suchen, werden die gleichen Kerle wie in Teil eins und zwei diesmal nach einer durchzechten Nacht ihren verschwundenen Kumpel suchen. Phillips in einem Interview der Anonymen Alkoholiker: „Eigentlich sollte es bei einer Trilogie bleiben, aber wir haben noch so viele Ideen, dass ein Teil 4 sicher bald kommen wird.“


JUNI

Regisseur Zack Snyder wehrt sich gegen die Vorwürfe, seine Version von Superman wäre wegen der großen Erfolge von Nolans „Batman“-Saga so düster sowie pessimistisch und würde sich zu stark von der Comicvorlage unterscheiden. Snyder wörtlich: „Bei uns steht ganz klar der Spaß im Vordergrund. Superman hat in „Man of Steel“ neben General Zod zwar auch noch mit Leukämie, der Insolvenz seines Arbeitgebers, dem Klimawandel, dem Tod seiner Geliebten, der Finanzkrise, der Umweltverschmutzung und einem eingewachsenen Zehennagel zu tun, aber das kann ja auch Spaß machen. Aber gut, im zweiten Teil, das ist sicher, wird Superman wieder so, wie die Fans ihn kennen und lieben. Wir suchen nur noch ein passendes Thema. Die Eurokrise oder so.“

Typisch M. Night Shyamalan. In seinem Sci-Fi-Film „After Earth“ gibt es mal wieder einen überraschenden Twist: Will Smiths Sohn Jaden ist nämlich überhaupt kein Schauspieler, sondern nur ein verzogenes Balg, welches von seinen Eltern zu viel Zucker in den Allerwertesten geblasen bekommt. Der Film bekommt von der Kritik gemischte Resonanzen. Til Schweiger hingegen fand den Film ganz groß: „Endlich jemand in Hollywood, der versteht wie man echte Familienfilme macht, nämlich mit der Familie. Ich glaube, das wird die Zukunft des Kinos.“

JULI
Die Fans der Vorlage, und nicht nur die, waren vom ersten Spin Off des beliebten Mutanten etwas enttäuscht. Zu zahm sei der damalige Regisseur Gavin Hood mit Wolverine umgegangen. James Mangold, der beim zweiten Teil das Ruder übernahm, hat nun versucht die Fans glücklich zu machen, nur leider die Falschen. Weil Hugh Jackman als Musicaldarsteller immer populärer und beliebter wird, wurde aus „The Wolverine“ ein Musical. Highlight des Films: Jackman singt im Duett mit Neil Patrick Harris, der den Deadpool spielt, eine Ballade über die Last ein Mutant zu sein. Zum Glück soll auf Blu-ray aber eine Unrated Version erscheinen. Die bietet mehr Action und ist sogar erst ab 12 Jahren freigegeben. Harter Tobak!

Steven Soderbergh hat nun endgültig genug. Wir bereits seit langem angekündigt will er sich nun der Kunst außerhalb der Filmbranche widmen. In seiner Doku „Painting“ zeigt Soderbergh wie er sein erstes Bild malt. Da dieses aber länger zum trocknen braucht als gedacht, dreht er noch schnell einen Film. Die Fortsetzung zu diesem soll aber erst 2015 erscheinen. Regie: Soderbergh.

AUGUST
Til Schweigers zweiter „Tatort“ wird ein gigantischer Quoten-Hit. Trotz verhaltener Kritiken sind die Zuschauer gespannt darauf, wie sich Schweiger als Kommissar so macht. Der legendäre Vorspann der Reihe blieb weiterhin unangetastet. Wegen des Erfolgs soll Schweiger nun auch „Wetten, dass“, „Alarm für Cobra 11“, „Mini Playback Show“, „Berlin Tag & Nacht“ und „Anne Will“ übernehmen. Für letzteres ist aber auch eine seiner Töchter im Gespräch. „Das ist die Zukunft des Kinos“ sagt Schweiger. „Das ist Fernsehen, kein Kino“ erklären ihm die Kritiker. „Typisch deutsche Kritiker“, so Schweiger, „die sind immer so engstirnig.“

Die Trash-Schmiede Asylum hat genug davon große Blockbuster billig zu kopieren. Das Unternehmen hat eingesehen, dass es nicht immer zwangsläufig Blockbuster sein müssen, es gehen auch Filmklassiker. Anspruchsvolle Plagiate wie „Man hat on“ oder „The Good Father“ sollen die Kassen zum klingeln bringen

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SEPTEMBER
Sly Stallone und Arnold Schwarzenegger bringen „Escape Plan“ in die Lichtspielhäuser. Da beide Darsteller mit Thomas Dannenberg denselben Synchronsprecher haben, bevorzuge viele Zuschauer die OV. Der Film wird in dieser Version zu einem echten Comedy-Highlight. Stallone nuschelt wegen seiner Gesichtslähmung und hemmungslosen Botoxgebrauch vor sich hin, während Schwarzenegger in seinem typischen Slang plappert. Der Verband der Logopäden gibt „Escape Plan“ das Prädikat „besonders ergiebig“.


In Deutschland läuft der politische Zirkus wegen der Bundestagswahlen auf Hochtouren. Die CDU greift für eine ihre Kampagnen auf einen der filmischen Top-Hits des Jahres 2012 zurück.





OKTOBER
Kurz vorm Start von „Thor – The Dark World“ kommt der erste Teil erneut ins Kino, diesmal aber in 3D. Die Antwort der Macher, als sie damit konfrontiert werden, dass „Thor“ damals bereits  in konvertierten 3D lief: „Ach wirklich? Haben wir nichts von gemerkt. Die Zuschauer sicher auch nicht.“



Die erweiterte Fassung von „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ erscheint auf Blu-ray. Der Film beinhaltet knapp 30 Minuten mehr Material. Im Grunde sind die neuen Szenen alle gleich: Die Zwerge, Bilbo und Gandalf rennen. Diesmal aber nicht nur von links nach rechts, sondern auch hier und da von rechts nach links. Peter Jackson dazu: „Das wird ein ganz neue Erfahrung für den Zuschauer.“ 


 

NOVEMBER
Die ersten Pressestimmen zu Steve McQueens Drama „Twelve Years  a Slave“ fallen überwiegend positiv aus. Nach „Hunger“ und „Shame“ ist dies bereits die dritte Zusammenarbeit zwischen McQueen und Schauspieler Michael Fassbender. Vor allem stößt es auf wohlwollende Resonanzen, dass Fassbenders Penis, der bislang von McQueen immer groß in Szene gesetzt wurde, im Abspann, als separate Rolle aufgeführt wird. Für viele gilt diese Rollenverteilung als Zukunft des Kinos.



Uwe Boll soll im Januar einen Golden Globe für sein Lebenswerk erhalten. Begründung der Jury: „Vielleicht hört er ja dann auf.“



DEZEMBER
„Der Hobbit – Smaugs Einöde“ läuft an. Hihi, der Hobbit läuft. Im wahrsten Sinne des Wortes.



Die Zukunft des Kinos meldet sich zu Wort. Sie war die letzten Monate leider wegen Depression und Selbsthass in Therapie. James Cameron  jubelt: „Endlich ’Avatar 2‘!“ Aktuell ist die Zukunft des Kinos wieder verschwunden. Wenn Sie Hinweise auf ihr Verbleiben haben, wenden Sie sich bitte an Hollywood. Danke.


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