Review: THE AMAZING SPIDER-MAN - Fast so gut wie unsinnig


Fakten:

The Amazing Spider-Man
USA. 2012. Regie: Marc Webb. Buch: Steve Kloves, Alvin Sargent, James Vanderbuilt. Mit: Andrew Garfield, Emma Stone, Rhys Ifans, Denis Leary, Sally Field, Martin Sheen, Chris Zylka, C. Thomas Howell, Irrfan Khan, Campbell Scott, Embeth Davidtz, Max Charles u.a. Länge: 135 Minuten. FSK: Ab 12 Jahren freigeben.

Story:
Schüler Peter Parker ist zwar sehr clever, muss dafür aber auch immer wieder einstecken. Kein leichter Alltag und dass seine Eltern ihn auf mysteriöse Weise verlassen und ihn bei seiner Tante und seinem Onkel untergebracht haben, macht sein Leben auch nicht leichter. Als er Nachforschungen über seine Eltern unternimmt, wird er in einem Labor von einer seltsamen Spinne gebissen. Danach erhält Peter unglaubliche Fähigkeiten und die kann er auch gut gebrauchen, denn eine seltsame, brutale Kreatur macht die Stadt unsicher.



Meinung:
Das Spinnenmann-Reboot ist unsinnig, trotz allem ist „The Amazing pider-Man“ ein wirklich guter Film. Ähnlich wie beim Neustart von Batman geht es hier düsterer und härter zu als bei den „alten“ Filmen rund um Wandkrabbler. "(500) Days of Summer"-Regisseur Marc Webb (also, wenn der Name mal nicht passt) versteht es vor allem bei den Charakteren zu punkten. Andrew Garfield ist für mich der bessere Peter Parker, denn während Peter bei Sam Raimi als konturloser Streber skizziert wird, wirkt er hier menschlicher und dadurch nicht mehr so unnahbar. Sein Love Interest Gwen Stacey hingegen bleibt ähnlich blass wie auch beim 2002er Abenteuer der Spinne. Für mich der heimliche Star des Films ist jedoch Martin Sheen als Onkel Ben. Wer nur ein klein wenig über Spider-Man weiß, der kennt Onkel Bens Schicksal und während es mir bei Raimi ziemlich egal war, berührte mich es hier umso mehr, weil Martin Sheen der Figur wesentlich mehr Würde und Liebenswürdigkeit einverleibt als Cliff Robertsons vor ca. 10 Jahren.


Gegen Mundgeruch hilft ein Pfefferminz oder eben eine Maske
Obwohl es der Film schafft bekannte Charaktere so zu präsentieren, dass man sie neu für sich entdeckt, bleibt eines der größten Probleme von „The Amazing Spider-Man“ freilich die Tatsache, dass die Geschichte bekannt ist (außer man kennt weder die Comics, noch die Trickserie oder Raimis Blockbuster-Adaption). Regisseur Webb und seine Autoren versuchen neue Facetten in die Historie von Spider-Man zu integrieren und es gelingt ihnen auch, dass die erste Stunde des Films nicht komplett unsinnig erscheint (was zum Großteil Garfield und Sheen zu verdanken ist), dennoch bleibt das unschöne Gefühl des Bekannten am Film haften. Die andere große Schwäche des Films ist der Schurke. Die Echse ist zwar groß, stark und aggressiv, wirkt aber in der Welt, die „The Amazing Spider-Man“ präsentiert unpassend, oftmals sogar wie eine stilistische Macke und die Kämpfe zwischen Held und Bösewicht sind zwar hübsch anzusehen, es fehlte ihnen aber das letzte Quäntchen Bombast und Einprägsamkeit , da helfen auch nicht die 3D-Effekte, die (oh Wunder, oh Wunder) hier zumindest nicht total verhunzt sind und stellenweise sogar ein bisschen funktionieren. 3D ist zwar auch beim neusten Spider-Man kein unbedingtes Muss und katapultiert ihn auch nicht qualitativ in die Höhe, aber es ist auch kein reines Ärgernis.

„The Amazing Spider-Man“ hat mich gut unterhalten. Ich mag die neue, etwas härtere und düstere, aber immer noch verschmitzte und Humor nicht abgeneigte(Stan Lees Cameo ist diesmal wirklich großartig) Ausrichtung des Franchises und freue mich auf die unausweichliche Fortsetzung. Welche Spinne nun besser ist, ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Ich finde das Reboot marginal besser als Raimis ersten Spinnenfilm, aber egal ob Raimi oder Webb, Maguire oder Garfield, das Gefühl, dass Teil eins nur der Start für etwas größeres und noch besseres war, hinterließen beide Filme bei mir.

7,5 von 10


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